Wenn die Tage kürzer werden und die ersten Schneeflocken fallen, beginnen sie wieder: Die Weihnachtsvorbereitungen. Ab dann riecht es im Haus wieder nach Glühwein, Kinderpunsch, Plätzchen und Co. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die beliebtesten Weihnachtsgewürze, ihre Geschmackseigenschaften und wie du sie perfekt verwenden kannst.
Weihnachtsgewürze: Die Aromen der festlichen Saison
Schon immer war für mich das besondere an der Weihnachtszeit das leuchten der Kerzen, Lichterketten und der Geruch von Zimt und Marzipan. Vermutlich ist das auch der Hauptgrund, warum ich so gerne backe. Von Bratapfel über Lebkuchen bis zu Spekulatius – ich habe für alle immer eine tolle Gewürzmischung im Haus um zu backen. Aber kennst du eigentlich die vielen Gewürze und weisst wozu sie verwendet werden?
Anis: Süß und aromatisch
Anis bringt eine sanfte Süße und ein besonderes Aroma in deine Weihnachtsküche. Aber Vorsicht: Das Gewürz hat einen leichtenHauch von Lakritz. Wer das nicht mag, sollte nicht zu viel davon verwenden.
Anis wird oft in Plätzchen wie Anisbroten oder Spekulatius verwendet. Seine Süße und das charakteristische Aroma ergänzen sich hervorragend mit anderen Gewürzen wie Zimt und Nelken. Anis kann auch in Tees und Punsch für eine zusätzliche Geschmackstiefe benutzt werden.
Gewürznelken: Intensiv und würzig
Die Gewürznelken sind kleine, getrocknete Blütenknospen der Nelke mit einem kräftigen Aroma. Sie gehören zu den intensivsten Gewürzen während der Weihnachtszeit.
- Geschmack: Nelken haben ein stark würziges, leicht süßliches Aroma. Ihr starkes Aroma sollte sparsam verwendet werden, um die richtige Balance in den Rezepten zu erreichen.
- Besonderheiten:Besonders geeignet für Glühwein, Punsch und Weihnachtsbraten. Auch in Rotkohl oder Keksen sorgen Nelken für unverwechselbares Aroma.
Ingwer: Scharf und aromatisch
Ingwer ist die Wurzel der Ingwerpflanze (Zingiber officinale). Es wird sowohl in der Küche als auch in der Medizin verwendet.
- Ingwer hat einen intensiven, scharfen und würzigen Geschmack mit einer leicht süßlichen Note. Dieser scharfe Geschmack kann je nach Zubereitungsart variieren – frisch ist er intensiver, getrocknet oder gemahlen milder.
- Das Aroma von Ingwer wird als warm und würzig empfunden – teils mit einer erdigen Note.
Für die Weihnachtsküche wird meist getrockneter oder gemahlener Ingwer in Plätzchen verarbeitet. Sehr gerne wird Ingwer in Lebkuchenteig benutzt. Aber auch in Punsch und Glühwein. Ingwer harmoniert übrigens gut mit Zimt oder Kardamom.
Kardamom: Exotisch und aromatisch
Kardamom wird aus den Samen der Kardamompflanze (Elettaria cardamomum) gewonnen. Sein Geschmack ist warm, mit einem leicht süßlichen Aroma mit leichter Zitrusnote. Er bringt eine subtile Tiefe in die Weihnachtsküche.
Dabei werden ganze Kardamomkapseln eher in Reisgerichten, Currys und in der traditionellen indischen Küche verwendet.
In der Weihnachtsbäckerei wird gemahlener Kardamom für Kekse und Kuchen verbreitet genutzt. Möchtest du einmal einen weihnachtlichen Kaffee, gib einfach eine Prise Kardamom in deine Tasse. Oder brüh das Pulver gleich damit auf.
Koriander: Fein und würzig
Als Weihnachtsgewürz werden von der Korianderpflanze die Samen gemahlen. Das Pulver hat ein leicht zitroniges, würziges Aroma mit süßlichen Noten. Es ist weniger intensiv als andere Weihnachtsgewürze und überzeugt eher mit einer feinen, subtilen Würze.
Koriander wird in der Weihnachtsküche oft in Kombination mit anderen Gewürzen verwendet. Entweder in Soßen oder als extra Plätzchenzutat – dann aber immer nur fein dosiert.
Muskat: Warm und intensiv
Das Weihnachtsgewürz Muskat wird aus dem Samen der Muskatnuss (Myristica fragrans) gewonnen. Die gemahlene Muskatnuss sorgt für eine warme, süßliche Note in vielen Weihnachtsrezepte. Dazu wird die Nuss oft frisch gerieben verwendet, damit sich das volle Aroma entfalten kann.
In der Weihnachtsküche ist Muskat vor allem in Lebkuchen sehr beliebt. Aber auch in Getränken wie Punsch und Glühwein kann eine Prise Wunder wirken.
Piment: Vielseitig und aromatisch
Piment, Nelkenpfeffer oder Allspice, wird aus den getrockneten Beeren des Pimentstrauchs (Pimenta dioica) gewonnen. Der Name „Allspice“ (Allgewürz) bezieht sich auf seinen Geschmack, der an eine Mischung aus Zimt, Nelken und Muskat erinnert. Generell ist das Aroma von Piment intensiv, mit einem Mix aus süßlichen und würzigen Noten.
Ganze Pimentbeeren können in Eintöpfen, Schmorgerichten und Marinaden verwendet werden. Dafür werden sie mit einem Mörser zerkleinert, damit sich das ganze Aroma entfalten kann.
Piment ist eine häufige Zutat in Weihnachtsplätzchen, Stollen und Lebkuchen und Pfefferkuchen. Aber auch in Glühwein und Punsch findet er Anwendung.
Vanille: Süß und fein
Vanille ist ein weiteres wichtiges Weihnachtsgewürz. Entweder verarbeitest du die ganze reife Schote der Vanilleorchidee (Vanilla planifolia) und kratzt ihr Mark aus. Oder du hast gemahlene Vanilleschote, Vanilleextrakt oder Vanillezucker bei dir zu Hause.
Die Vanille hat ein warmes, süßes Aroma mit einem subtilen Hauch von Blumigkeit. Sie darf in keinem Weihnachtsplätzchen oder Kuchen fehlen.
Tonkabohne: Das raffinierte Gewürz aus Südamerika
Die Tonkabohne ist ein exotisches Gewürz aus den getrockneten Samen des Tonkabaums (Dipteryx odorata). Bekannt wurde sie als elegante Alternative zur Vanille. Die Tonkabohne hat einen komplexen Geschmack, der an Vanille, Mandeln und Karamell erinnert. Zugleich bietet sie eine subtile Süße und eine tiefgründige, leicht bittere Note, die oft mit Aromen von Muskatnuss und Zimt verglichen wird. Deshalb verleiht die Bohne Keksen, Plätzchen und Kuchen einen ganz besonderen Geschmack.
Wie bei der Muskatnuss gilt aber auch für die Tonkabohne: Weniger ist mehr. Denn wegen ihrer intensiven Aromastoffe sollte sie sparsam verwendet werden, um den Geschmack nicht zu überlagern.
Zimt: Der Klassiker der Weihnachtsküche
Zimt ist ebenfalls ein sehr beliebtes Weihnachtsgewürz. Es wird aus der Rinde der Zimtbäume gewonnen und ist bekannt für seinen warmen, süßlichen Geschmack mit leicht holzigen Noten. Wegen seines intensiven Aromas solltest du damit aber sparsam würzen. Zimt findet sich in zahlreichen Weihnachtsplätzchen, wie Zimtsternen und Lebkuchen wieder. Aber auch in Glühwein und Punsch gehört ein Hauch Zimtaroma dazu. Und sogar in einigen herzhaften Gerichten kann eine Prise Zimt zur Weihnachtszeit nicht schaden.
Orangeat und Zitronat: Zitrusfrische für die Festtage
Zu guter Letzt dürfen natürlich Orangeat und Zitronat nicht fehlen. Orangeat (kandierte Orangenschalen), hat eine süßlich, orangige Note. Es kombiniert fruchtige Süße mit einer leichten Bitterkeit. Dagegen bietet die kandierte Zitronenschale (Zitronat) einen intensiven Zitronengeschmack. Beide werden oft gemeinsam verarbeitet – vor allem in traditionellen Weihnachtsgebäcken wie Stollen, Früchtebrot und Panettone.
Gewürzkuchen vom Blech
Zutaten
- 4 Ei(er)
- eine Prise Salz
- 250 g Zucker (100+150g)
- 150 g weiche Butter
- 320 g Mehl
- 3 EL Kakao
- 100 g gemahlene Haselnüsse
- 50 g gemahlene Mandeln
- 20 g Lebkuchengewürz
- 3 TL (Weinstein) Backpulver
- 200 ml Milch (fettarm 1,5%)
Glasur
- 200 g dunkle Schokoladen Kuvertüre
- alternativ Zuckerguss
Anleitungen
- Die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Den Zucker (100 g) ca. 2-3 Minuten unterschlagen.
- In einer weiteren Rührschüssel das Eigelb mit dem restlichen Zucker und der Butter für mindestens 5 Minuten cremig schlagen.
- Mehl, Backpulver, Kakao, gemahlene Nüsse und Mandeln und Lebkuchen Gewürz in einer separaten Schüssel vermischen und mit der Milch abwechselns unter die Eigelbmasse rühren.
- Nun den Eischnee portionsweise mit einem Teigschaber unterheben. Lege ein Backblech mit Backpapier aus und verteilte den Teig gleichmäßig darauf, streiche ihn glatt und backe den Gewürzkuchen im vorgeheizten Backofen für 20-25 Minuten bei 180 Grad Umluft.
- Wenn der Kuchen vollständig ausgekühlt ist, kannst du die Kuvertüre langsam über dem Wasserbad schmelzen und über den Kuchen geben.
Ausprobiert, für sehr gut befunden – einfach yummy
Und man ihn lange aufbewahren
Einfach lecker! 😀
Es ist gar nicht so einfach, ein tolles Rezept für Gewürzkuchen zu finden. Deswegen – direkt gespeichert! 🙂