Mein Lieblingsessen seit ich denken kann – Ofenkater. Aber keine Angst, der Name ist irreführend, denn in dem Gericht stecken natürlich keine Katzen – Ofenkater ist ein urholsteinische Gericht und wird mit Speck, Teig und Birnen zubereitet. Es schmeckt sooo lecker und die Kombi süß und salzig beweist mal wieder wie gut sie zusammen passt.
Ich kenne dieses Gericht aus meinen frühen Kindheitstagen, meine Mutter liebt es und kennt es bereits aus ihren Kindheitstagen. Und so gab es Ofenkater als Familienüberlieferung bei uns praktisch dazu. Nun liegt es an mir dieses Ofenkater Rezept zu überliefern.
Auffällig ist, googlet man dieses Gericht und zugehörige Rezepte, findet man sehr viele Varianten. Dies variiert bereits beim Teig. Während dieser zum Teil mit Backpulver gebacken wird, sind einige der Rezepte mit Hefeteig geschrieben. Auch das „Dazu“ scheint sich stark zu unterscheiden. Für mich gibt es nur eine Variante und ich kann mir keine andere vorstellen, dieser Geschmack und diese Optik haben sich seit früher Kindheit eingebrannt. Ofenkater wird mir eingekochten Birnen gegessen und daran gibt es kein „Wackeln“.
Alle, die dieses Ofenkater Rezept nicht kennen, werden also zunächst vermuten, es handele sich um eine Nachspeise, weil es so süß aussieht. Ist es aber nicht, der Ofenkater ist durch den Speck eher salzig. Der Birnenkompott hingegen etwas süßlicher, auch wenn eigentlich die Zugabe von Haushaltszucker vermieden wird. Die Birnen sollen genug Süße mitbringen.
Das Gericht gibt es meist nur einmal im Jahr und man darf den Zeitpunkt nicht verpassen. Zur Erntezeit von Kochbirnen ist es soweit – die Ofenkater Saison ist eröffnet. Und dieser Zeitraum ist so verdammt kurz. Genau genommen je nach Wetterlage ab Mitte August bis Anfang September. Kochbirnen werden in traditionellen Gerichten der norddeutschen Küche – beispielsweise der Schleswig-Holsteiner Küche – verwendet. sie sind etwas würziger und weniger süß als z.B. Abate fetel sowie fester. Da sich die Birnen nicht lange lagern lassen, sollten Sie nach dem Kauf möglichst kalt und dunkel gelagert und sehr schnell zubereitet werden.
Ofenkater
Zutaten
Birnenkompott
- 2,5 Kg Kochbirnen
- 2 Stangen Zimt
- 2 TL Speisestärke
- etwas Zucker
Ofenkater
- 500 g Mehl
- 4 Ei(er)
- Prise Salz
- 1 Päckchen Backpulver
- 200 ml Milch
- etwas Wasser
- 200 g Speck in Scheiben
Anleitungen
Birnenkompott
- 2 Kilo Kochbirnen schälen und klein in mundgerechte Stücke schneiden und 3/4 der Birnen in einen mit Wasser gefüllten Topf geben. Da das Wasser direkt zum Kochen verwendet werden soll und die Birnen direkt wichtige Aromen abgeben, die Birnen möglichst sauber in den Topf geben und nicht zuviel Wasser verwenden, um das ganze Aroma einzufangen und nicht zu sehr zu strecken. Die Birnen anschließend aufsetzen und ca. 20 Minuten mit Zimtstangen einkochen. Aber nicht zu lange, die Birnen sollen Ihre Form behalten und nicht verkochen. Bei Bedarf mit etwas Zucker süßen.
Auflauf
- Während die Birnen kochen, kann der Teig vorbereitet werden. Hierzu das Mehl, die Eier, eine Prise Salz und das Backpulver mit ca. 200 ml Milch kneten. Sollte der Teig etwas zu fest sein, mit etwas Wasser auffüllen. Die restlichen Birnen unterrühren.
- Nun wird eine hohe Auflaufform mit den dünnen Speckscheiben ausgelegt, der Teig eingefüllt und mit Speckscheiben bedeckt.
- Den Ofenkater in der Auflaufform für 60 Minuten bei 180 Grad Umluft backen. Die warmen Birnen in einer Schüssel auf dem Tisch bereitstellen, den Auflauf in große Stücke schneiden und mit dem Birnenkompott übergießen und servieren.
- Sollten Ofenkater-Reste bleiben, schmeckt es herrlich, diese am nächsten Tag in der Pfanne aufzuwärmen und die restlichen Birnen ebenfalls aufgewärmt zu servieren.
Exakt (naja fasst) so gab es das bei uns zu Hause auch immer!
Williams Christ Birnen aus der Dose sind kein vollwertiger Ersatz aber das Ergebnis ist durchaus tauglich.
Einfach nur mega lecker und ja, zum Frühstück MUSS immer was übrig sein um das mit Butter aufzubacken.
Habe mir als Kind sehr oft die Zunge an den Birnen im Teig verbrannt, weil ich es nicht erwarten konnte. 🙂